Chemin des Dames – Besuch auf dem Schlachtfeld

Vom süßen und vom ehrenvollen Sterben Da die Prinzessinnen Adélaïde und Victoire am Ende des 18. Jahrhunderts ihre alte Gouvernante gelegentlich im Château de la Bove nordöstlich von Paris besuchen wollten, wurde der holprige Anfahrtsweg über eine Hügelkette für die königliche Kutsche neu gepflastert. Die Hügel tragen seither den charmanten Namen „Damenweg“, Chemin des Dames.… Chemin des Dames – Besuch auf dem Schlachtfeld weiterlesen

Brennende Autos in blühender Landschaft

Fucking und Marly Gomont haben ein gemeinsames Problem: Regelmäßig werden den Orten ihre Tafeln gestohlen. Während man sich in Fucking im österreichischen Innviertel längst mit dem chronischen Leiden abgefunden hat, weiß man im französischen Marly Gomont noch nicht so recht mit der zweifelhaften Prominenz umzugehen, die das Dorf dem einheimischen Rapper Kamini verdankt. Sein selbstgedrehter… Brennende Autos in blühender Landschaft weiterlesen

Das dunkle Herz von Paris

zum Artikel in der Wiener Zeitung Im Stadtteil Barbès zeigt die französische Hauptstadt ihre multikulturellen Seiten Barbès bei Nacht: eine Freihandelszone. Viermal fragt mich jemand, ob ich Feuer habe, viermal verneine ich höflich. Erst dann fällt der Groschen. „Verkauft ihr alle Gras?“ „Nein, auch wirkliche Drogen, oder Mädchen, was du willst.“ Der Kunde ist König,… Das dunkle Herz von Paris weiterlesen

Avantgarde seit fünf Jahrzehnten

Gedichte von Friedrich Achleitner öck. ⋅ Tumult im Wiener Konzerthaus: Die Vortragenden werden wüst beschimpft, jemand ruft sogar «In die Gaskammer!» – und das bei einer Lesung von Mundartgedichten. Was ist passiert? Drei junge Dichter haben es gewagt, den Dialekt nicht als Ausdruck von Heimatverbundenheit, sondern als Ausgangsbasis für moderne Lyrik zu begreifen. Ihre Namen:… Avantgarde seit fünf Jahrzehnten weiterlesen

Die Einsamkeit des Leuchtturmwärters

Jean Pierre-Abrahams Tagebuch eines Leuchtturmwärters auf Deutsch Georg Renöckl ⋅ Mitten im Atlantik, 30 Kilometer vor dem westlichsten Zipfel der Bretagne, steht ein steinerner Turm namens «Ar-Men», was auf Bretonisch «Fels» bedeutet. Er ist der exponierteste Leuchtturm Frankreichs, ein Meister- und Husarenstück der maritimen Baukunst des 19. Jahrhunderts. Gerade einmal 105 Quadratmeter misst die Oberfläche… Die Einsamkeit des Leuchtturmwärters weiterlesen

Die Liebe einer Rabenmutter

Ein Grossmutter-Mutter-Tochter-Roman der französischen Journalistin Judith Perrignon öck. ⋅ Mila, Helena und Angèle halten sich stets kerzengerade. Mila hat sich diese Haltung als Tänzerin in Pariser Kabaretts antrainiert und sie dann ihrer Tochter Helena beigebracht, derentwegen sie die leicht anrüchige Karriere in der Nachkriegszeit beendete. Später übernimmt Mila auch die Erziehung ihrer Enkelin – Angèle… Die Liebe einer Rabenmutter weiterlesen