Kindheit unter vergiftetem Himmel

Hier gehts zum NZZ-Artikel vom 11. 01. 2012 „Strichcode“, das Prosadebüt der Ungarin Krisztina Tóth, ist ein erschütterndes Protokoll seelischer Verletzungen Georg Renöckl ⋅ Ein wertvolles Federmäppchen ist verschwunden, die Schüler dreier Klassen kommen infrage, den Diebstahl begangen zu haben. Sie werden in einem Klassenzimmer versammelt, wo der oder die Schuldige nach der obligaten Moralpredigt… Kindheit unter vergiftetem Himmel weiterlesen

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Vereint durch die Trennwand

NZZ-Artikel vom 9. 7. 2010 Raucher-Lösung statt Rauch-Erlösung in Österreich Im Café Hawelka, einer ehemaligen Bohème- und nunmehrigen Touristenhochburg der Wiener Innenstadt, gehört eine gewisse Unaufgeregtheit zum guten Ton. In Georg Danzers bekanntem Lied „Jö schau“ wird schließlich auch einem anonymen Nackten das Bleiberecht im Lokal gewährt – nachdem er sich als „elegantester Flitzer von… Vereint durch die Trennwand weiterlesen

Österreichs gemütliche Islam-Debatte

erschienen am 15. 7. 2011 in der NZZ (nur Print-Ausgabe), aber aktuell geblieben: Ein Gesetz aus habsburgischen Zeiten ermöglicht Österreich – theoretisch – einen relativ entspannten Umgang mit dem Islam Historisch gesehen nimmt Österreich gegenüber dem Islam eine europäische Sonderstellung ein. Nicht nur wurde 1683 vor Wien der Vormarsch der Türken militärisch gestoppt. Die Habsburger… Österreichs gemütliche Islam-Debatte weiterlesen

Der ausgestopfte Aufklärer

zum NZZ-Artikel Erst hoch angesehen, dann ausgestopft: Das Wien-Museum widmet dem legendären Wiener „Hofmohren“ Angelo Soliman (1721-1796) eine Sonderausstellung. So weit nach oben schafft es im heutigen Wien kaum jemand mit Migrationshintergrund, noch dazu mit afrikanischem: Der 1721 in Westafrika geborene Angelo Soliman spielte mit Kaiser Joseph II. Schach und war als „Meister“ einer elitären… Der ausgestopfte Aufklärer weiterlesen

Albert Drachs „Goggelbuch“

zum nzz-artikel Nicht alle, sondern alle zwanzig Jahre wieder gibt es die Gelegenheit zur Entdeckung Albert Drachs (1902-1995). Zum ersten Mal war es 1964 so weit, als der streitbare Wiener Anwalt endlich seinen 1939 geschriebenen Roman „Das große Protokoll gegen Zwetschkenbaum“ publizieren konnte. Das verspätete Prosadébut erschien dann gleich als erster Titel einer achtbändigen Werkausgabe.… Albert Drachs „Goggelbuch“ weiterlesen

Avantgarde seit fünf Jahrzehnten

Gedichte von Friedrich Achleitner öck. ⋅ Tumult im Wiener Konzerthaus: Die Vortragenden werden wüst beschimpft, jemand ruft sogar «In die Gaskammer!» – und das bei einer Lesung von Mundartgedichten. Was ist passiert? Drei junge Dichter haben es gewagt, den Dialekt nicht als Ausdruck von Heimatverbundenheit, sondern als Ausgangsbasis für moderne Lyrik zu begreifen. Ihre Namen:… Avantgarde seit fünf Jahrzehnten weiterlesen

Die Einsamkeit des Leuchtturmwärters

Jean Pierre-Abrahams Tagebuch eines Leuchtturmwärters auf Deutsch Georg Renöckl ⋅ Mitten im Atlantik, 30 Kilometer vor dem westlichsten Zipfel der Bretagne, steht ein steinerner Turm namens «Ar-Men», was auf Bretonisch «Fels» bedeutet. Er ist der exponierteste Leuchtturm Frankreichs, ein Meister- und Husarenstück der maritimen Baukunst des 19. Jahrhunderts. Gerade einmal 105 Quadratmeter misst die Oberfläche… Die Einsamkeit des Leuchtturmwärters weiterlesen

Die Liebe einer Rabenmutter

Ein Grossmutter-Mutter-Tochter-Roman der französischen Journalistin Judith Perrignon öck. ⋅ Mila, Helena und Angèle halten sich stets kerzengerade. Mila hat sich diese Haltung als Tänzerin in Pariser Kabaretts antrainiert und sie dann ihrer Tochter Helena beigebracht, derentwegen sie die leicht anrüchige Karriere in der Nachkriegszeit beendete. Später übernimmt Mila auch die Erziehung ihrer Enkelin – Angèle… Die Liebe einer Rabenmutter weiterlesen