Die Sprache des Kapitalismus

Kursverluste an den Börsen sind Naturkatastrophen, für die niemand etwas kann, Preise steigen nun einmal, und Märkte sind schreckhafte, scheue Wesen, die man möglichst in Ruhe lassen soll, wenn man keinen Schaden anrichten will – ist alles so, und „there is no alternative“, wie einst Frau Thatcher dekretierte. Oder stimmt das gar nicht, oder jedenfalls nicht so ganz? Simon Sahner und Daniel Stähr, ein Literatur- und ein Wirtschaftswissenschaftler, zeigen in ihrem Buch „Die Sprache des Kapitalismus“, wie sehr Metaphern und andere sprachliche Strategien unsere Wahrnehmung der Wirtschaft lenken – und dass man die Dinge oft anders benennen müsste, um zu sehen, dass es oft durchaus bedenkenswerte oder zumindest denkbare Alternativen und Handlungsoptionen gibt. Anregende Lektüre, die immer wieder auch zum Widerspruch anregt – aber auch das lohnt sich. Meine Besprechung für Ö1-Kontext:

https://oe1.orf.at/player/20240726/763903/1721978132138.8376

Ein Kommentar

  1. Danke für diese Besprechung! Es gibt auch Andeutungen, wie Sie zur Thematik stehen, was bei mir eine gewisse Resonanz auslöst.

    Die Sprache des Kapitalismus kann man derzeit hervorragend anhand der ÖVP studieren. Es tut schon weh, mit welcher Penetranz Kanzler Nehammer das (ewige) Wirtschaftswachstum propagiert. (Kommt das Wirtschaftswachstumsdogma auch in dem besprochenen Buch vor?)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.