… und was sie über die Kirche verraten.
So heißt das neue Buch des in Münster lehrenden Kirchenhistorikers Hubert Wolf. Dabei sind diese Archive des Vatikan gar nicht geheim. Papst Franziskus ließ sie 2019 in „apostolische“ Archive umbenennen. Unter den 85 Laufkilometern an Akten ab dem 8. Jahrhundert, die dort gelagert sind, befinden sich auch 400.000 Schachteln mit je 1000 Blatt Papier aus der Amtszeit von Pius XII. – dem Papst also, der zum Holocaust nichts zu sagen wusste. Im März 2020 gab Franziskus dieses bis dahin gesperrte Aktenmaterial für die Forschung frei. Was es über die Beweggründe des schweigenden Papstes verrät, hat Kirchenhistoriker Hubert Wolf erforscht. Sein Buch „Die geheimen Archive des Vatikan und was sie über die Kirche verraten“ ist ein Streifzug durch Jahrhunderte voll von Irrtümern und Fehlentscheidungen der römischen Kurie und ein lesenswerter Diskussionsbeitrag zur Frage der Möglichkeit von tiefgreifenden Reformen innerhalb der katholischen Kirche.