Dennoch sprechen wir miteinander

Die Familie kann man sich nicht aussuchen. Was tun, wenn ausgerechnet der sympathische Cousin aus Amerika, mit dem man sich so gut versteht, stolz darauf ist, vor vier Jahren beim Sturm auf das Kapitol mitgemacht zu haben? Soll man den Handschlag verweigern, vom Tisch aufstehen, das Familienfest zerstören? Für den Dokumentarfilmer Stephan Lamby kommt das nicht infrage. Verstehen würde er aber schon gern, wie es soweit kommen konnte, und so unternimmt er eine lange und erkenntnisreiche Reportagereise durch die Südstaaten der USA, nach Argentinien, Ostdeutschland und Italien – also durch die „Welt der Demagogen“. Vom Tisch aufzustehen wäre sicher die einfachere Lösung gewesen. Dass er es nicht gemacht hat, ist Stephan Lamby hoch anzurechnen.

Hier meine Rezension für Ö1/Kontext.

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